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Der Fuchsjagd-Sender "Foxy"

Hier findet ihr alles rund um "Foxy", den kleinen Fuchsjagd-Sender fürs lizenzfreie 70-cm-ISM-Band (433,92MHz) von Roland Walter, DL7UNO.
Hinweis: Es gibt einen (zufällig) gleichnamigen Fuchsjagd-Empfänger fürs 80m-Kurzwellen-Amateurfunkband. Wer diesen sucht, geht bitte auf die Webseite des Arbeitskreises Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule e.V..

Der hier vorgestellte Sender und der dazugehörige Peilemofänger war ursprünglich in der Zeitschrift FUNKAMATEUR vorgestellt worden. Da immer wieder gefragt wurde, ob es nicht wenigstens den Sender fertig aufgebaut gibt (u.a. wegen der rechtlichen Frage), gibt es jetzt das Büchlein "Foxy" mit beigelegtem Sender. Der Sender-Platine ist fertig bestückt, mit einer Firmware für die Fuchsjagd versehen und ist getestet. Absichtlich sind keine Drähte angelötet, was vor allem technische Laien vom Kauf abhalten soll und auch rechtliche Hintergründe hat. Das Büchlein samt Sender gibts für 36,00 EUR bei www.denkholz.de.
Das gesamte (!) Büchlein kann man sich hier auf der Seite (siehe links) oder bei Google books angucken (wirklich komplett!).
Das Büchlein beschreibt neben dem Sender einen passenden einfachen und leicht aufzubauenden Peilempfänger, der auf dem IC MICRF002 von Micrel beruht. Dieser Empfänger kann natürlich auch als Grundlage für einhen Datenempfänger verwendet werden, wenn man am Ausgang des ICs einen Mikrocontroller anschließt.
Und außerdem enthält das Büchlein eine recht ausführliche Anleitung, wie man in der Praxis peilt und wie Fuchsjagden gestaltet werden können.


Die Sendefrequenz kann per Trimm-Kondensator um etwa +/-50KHz verändert werden. Das sind in der Regel 4 ISM-Kanäle, wenn man ein ISM-Funkgerät als Peilempfänger benutzt. Anders ausgedrückt: Man kann dann mit 4 Füchsen auf verschiedenen Frequenzen gleichzeitig arbeiten. Als AVR-Mikrocontroller habe ich den modernen und komfortabel ausgestatteten ATtiny45 ausgewählt. Damit wird es einfach, statt des vorhandenen (schon geladenen) Fuchsjagd-Programms eigene Projekte in schön einfachem Basic zu verwirklichen. Der ATtiny45 hat übrigens unter anderem einen echten 10-Bit-A/D-Wandler. Dazu unten mehr.


Die wichtigsten Daten:
· Abmessungen etwa 28mm x 30mm x 4,5mm
· basiert auf AVR ATtiny45 und MICRF102 als Sender
· Nenn-Frequenz: 433,92MHz (lizenzfreies ISM-Band)
· Sendeleistung 1,8mW=2,5dBm
· Abstimmbar etwa +/-50KHz (=100KHz gesamt)
· Betriebsspannung 3,8V...5,5V (bei mir Stichprobenversuch mit 8V ohne Schaden)
· Serielle TTL-Schnittstelle (via USI) vorhanden
· Analoger Eingang (echter 10-Bit-AD-Wandler)
· Mit Assembler, C oder Basic (!) programmierbar
· Unterlagen und Quellcode für Nachbau komplett offen

Alle Informationen für den Sender einschließlich Datenblättern können hier heruntergeladen werden: Schaltplan, und das Programm compiliert und im Quellcode. Außerdem habe ich ein paar Beispiele für eigene Programme hochladen.

Downloads:
· Programme und Programmbeispiele in BASCOM-AVR-Basic und compiliert als HEX-Datei. Mit dabei ist natürlich auch die Original-Firmware.
· MICRF102-Datenblatt (64KB)
· ATtiny45-Datenblatt (wechselnde Dateigröße, z.B. 2,5MB) Direkt-Download von Atmel, alternativ gehts hier auch zur Übersichts-Seite


Hier noch etwas zusätzliches "Material" zum Verständnis oder für die eigene Homepage:

So sieht ein kleines Proramm in Bascom-AVR-Basic aus, das einen hörbaren Ton erzeugt:
'Programm für den UKW-Fuchsjagd-Sender "Foxy" mit ATtiny45+MICRF102 von Roland Walter, DL7UNO, www.flohjagd.de
'Demo-Programm: Hörbaren Ton senden, Betriebsart ASK (AmplitudeShiftKeying)
'----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
$Regfile="ATtiny45.dat"   'Deklarationen für den ATtiny45
$Crystal=1000000          'Taktfrequenz: 1 MHz (Fabrik-Voreinstellung, Interner RC-Oszillator 8MHz mit Vorteilung 1/8)

ACSR.ACD=0                'Analog-Komparator ausschalten, spart etwas Strom

DDRB  =&B00011000         'Pins PB3+PB4 als Ausgänge konfigurieren (1), Rest ist Eingang (0)
PORTB =&B00000111         'PullUp-Widerstände für die Pins PB0,PB1,PB2 aktivieren (Störfestigkeit)

PORTB.3=1                 'Pin PB3 auf High (StandBy-Pin am MICRF102): Standby-Modus abschalten

Do                        'Endlos-Schleife
  WaitUs 600              '600 Mikrosekunden warten
  PORTB.4=1               'Pin PB4 auf High (ASK-Pin am MICRF102): HighLevel-Output, volle Leistung (Mark)
  WaitUs 600              '600 Mikrosekunden warten
  PORTB.4=0               'Pin PB4 auf Low (ASK-Pin am MICRF102):  LowLevel-Output, verminderte Leistung (Space)
Loop
End



Die folgenden drei Bilder zeigen meinen eigenen Empfänger-Aufbau mit Fahrradspeichen (d=2mm, konstanter Durchmesser) als Antenne. Die Klinkenbuchse für den Ohrhörer dient gleichzeitig als Ein-/Aus-Schalter.


Links ist der Sender mit angelöteter SIL-Buchsenleiste zu sehen. Eine abgekniffene IC-Fassung tuts auch. So kann man den Sender-AVR sehr bequem im Laborbetrieb programmieren, denn die Buchsenleiste hat die gleiche Belegung, wie bei meinem AVR-Experimentierboard.


F.A.Q.
Was immer wieder gefragt wird...

LPD- oder PMR-Funkgerät als Peilempfänger: Der kleine Foxy-Sender arbeitet von mir definiert im LPD-Frequenzbereich. Theoretisch könnte man den Foxy-Sender mit einem anderen Quarz auf PMR-Frequenzen umrüsten, aber ich kann schwer abschätzen, ob dafür die beiden Antennenanpaß-Kondensatoren geändert werden müssten. Und selbstverständlich würde der Sender damit sein CE-Kennzeichen verlieren. Aber warum illegal werden, wenn der legale Zustand keine Nachteile hat?
Meist kommt die Überlegung zu PMR (statt LPD) daher, daß man subjektiv den Eindruck hat, daß LPD-Funkgeräte seltener geworden wären. Aber das stimmt gar nicht - heutige Geräte können meist auf den LPD- und den PMR-Kanälen arbeiten, die Händler betonen aber das "PMR" wegen der damit verbundenen höheren Funkleistung. Für passende LPD-Geräte kann man als Suchbegriff neben "LPD" auch "SRD" oder "69 Kanäle" verwenden und wird dann garantiert fündig.
Ich halte den LPD-Bereich nach wie vor für ideal, weil hier sowohl echter Amateurfunk als auch lizenzfreier Betrieb möglich ist - egal ob Familie und Freunde, Kinder und Jugendliche oder Modellflug-Enthusiasten, Geocacher, Tierforscher und und und...
Welche Gerätemarke die beste ist, kann ich leider nicht sagen - da müsste man unter gleichen Bedingungen einfach mal einen Reichweitentest mit einem Foxy-Sender machen. Es ist durchaus damit zu rechnen, daß es Geräte mit "tauben" und "hellhörigen" Empfängern gibt.
Scanner sind übrigens oft die schlechtere Wahl, weil hier wegen des großen Frequenzumfangs Kompromisse gemacht werden müssen, u.a. in Sachen Schmalbandigkeit. Amateurfunkgeräte sind in der Regel das Beste, was man nehmen kann, wenn man darf - und dann in einer möglichst schmalbandigen Betriebsart.

Datenübertragung: Ohne Wenn und Aber: Klar geht das. Dafür ist der Sender (und der Empfänger!) ursprünglich eigentlich dagewesen. Der Betrieb als Peilsender- und Empfänger ist ein "Hack", nicht die Datenübertragung. Anderes Programm in den AVR-Mikrocontroller rein und fertig ;-) Allerdings weise ich aber jede Verantwortung für kaputtgebastelte Geräte zurück, bitte nicht sauer sein...